Letzten Samstag war ein großer Tag für Nami. Sie besuchte zusammen mit dem Werkraum Augsburg die Maker Messe „Make Munich“ und zeigte den Besuchern die Grundprinzipien der japanischen Kalligrafie.
Am Morgen waren noch wenig Besucher zugegen und sie glaubte bereits, dass sie umsonst den Weg auf sich genommen hatte – was für ein Irrtum!
Die Maker Messe in München ist ein Platz für handwerklich Kreative aller Art. Angefangen bei Hobby Tüftlern bis hin zu leidenschaftlichen Selberbauern war alles vertreten, und die große Halle war gefüllt mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Ständen.
Die meisten davon schmückten sich mit interessanten Geräten wie 3D Druckern oder selbst programmierten Robotern.
Da wirkte Nami mit ihrem stillen und unaufdringlichen Kalligrafie-Stand natürlich fast ein wenig verloren. Um zehn Uhr morgens rief ich sie auf dem Handy an und fragte, ob ich noch zu ihr hinzustoßen sollte.
„Ich glaube, das lohnt sich nicht“, antwortete sie. Zu wenig Menschen seien auf der Messe, und man sitze nur untätig herum.
Wenige Stunden später erreichte mich ein ein weiterer Anruf:
„Du glaubst nicht“, rief sie aufgeregt, „was hier los ist!“
Still und heimlich hatte sich ihr Stand nämlich zum großen Renner entwickelt: Die Leute standen – wörtlich gesprochen – Schlange, und die hoch gefragte Lehrerin hatte kaum fünf Minuten Zeit, um mal einen Kaffee zu trinken.
Man machte ihr gar Angebote, um ihre Werke zu kaufen! Ein solches Interesse an der japanischen Kalligrafie hätte die überwältigte Nami nie für möglich gehalten.
Den ganzen Nachmittag hindurch unterrichtete sie und demonstrierte ihre Kunst.
Die Messe ging offiziell bis sechs Uhr, aber Nami wollte jeden Wartenden bedienen und war deshalb noch bis sieben Uhr abends beschäftigt.
Kurz um: Die Maker Messe war für Nami ein voller Erfolg und wir nehmen diese Erfahrung zum Anlass, ab und zu über Kalligrafie zu berichten.
Wer Interesse hat und sich gerade in der Nähe befindet: am 28.02 und am 27.03 gibt Nami zwei Workshops im Werkraum Augsburg. Vielleicht dürfen wir euch dann ja persönlich begrüßen?
Im Moment arbeite ich an einer weiteren Kurzgeschichte zum Üben, und da es etwas Vernünftiges werden soll, dauert es seine Zeit.
Vielleicht konnten wir euch mit dem kurzen Bericht die Wartezeit versüßen und einen Anstoß geben, euch mal selbst an der Kunst des traditionellen, japanischen Schönschreibens zu versuchen. Viel Erfolg dabei wünscht Alex und Nami von Nihongo Otsu.